Xiaomi hat ja bekanntlich am 30. März auf seinem Mega Launch Event das Mi Band 6 vorgestellt. Mittlerweile gibt es das Mi Band 6 auch als Global Version, welche uns der Reseller Goboo freundlicherweise für einen Test zur Verfügung gestellt hat. Das Mi Band 6 bietet gegenüber seinem Vorgänger einen entscheidenden Vorteil: Es unterstützt nun die Blutsauerstoff-Messung, welche Xiaomi beim Mi Band 5 für die Global Version gestrichen hatte.
Hinzu kommen natürlich die ganzen anderen Neuerungen der China Version, welche sich allerdings weitestgehend auf Software-Ebene abspielen. So wurde der Funktionsumfang nochmal erweitert und der Schlaftracker verbessert. Auf Seite der Hardware hat sich eigentlich nur das Display verändert. Dieses bedeckt nun die gesamte Front des Mi Band 6. Preislich bewegt sich das Xiaomi Mi Band 6 als Global Version je nach Händler und Angebotslage zwischen 35 und 45 Euro.
Was die Veränderungen am Mi Band 6 letztlich im Alltag bringen, wie sich das Mi Band 6 in Selbigem schlägt und ob sich ein Wechsel von einem der Vorgänger lohnt, klären wir in diesem Testbericht. Viel Spaß beim Lesen!
Das Xiaomi Mi Band 6 wird in einer kompakten Verpackung aus Pappe geliefert. Die äußere Verpackung ist schwarz und trägt eine Abbildung des Wearables sowie eine große glänzende "6". Die wichtigsten Funktionen und einige technische Eckdaten finden man seitlich sowie auf der Rückseite. Hier ist auch der Hersteller vermerkt, wobei es sich wie gehabt um Huami (der Hersteller der Amazfit Wearables) handelt.
Im Inneren der Verpackung findet man das Xiaomi Mi Band 6, welches bereits im Armband steckt. Uns liegt die schwarze Variante zum Testen vor. Das Mi Band 6 ist mit den Armbändern des Vorgängers kompatibel. Um das Band zu wechseln, drückt man den Tracker einfach aus dem Band heraus. Das mitgelieferte Armband besteht aus Silikon und kommt mit einem Druckverschluss daher. Das Band empfinden wir als bequem und die Größe dürfte für so ziemlich jeden Arm passend sein.
Ansonsten liegt dem Mi Band 6 noch ein magnetisches Ladekabel mit USB-A Anschluss und eine Bedienungsanleitung bei. Ein Netzteil zum Aufladen müsst ihr selbst mitbringen, doch das sollte kein Problem sein. Sogar an einem PC oder Laptop kann man das Mi Band 6 problemlos aufladen. Die Bedienungsanleitung ist erstaunlich dick, was aber nur daran liegt, dass diese in 22 verschiedenen Sprachen gedruckt ist. In der Anleitung findet man Instruktionen zur Inbetriebnahme und die Konformitätserklärung für EU Mitgliedsstaaten.
Die Displays wurden bei den vergangenen Generationen des Xiaomi Mi Band nicht nur stetig verbessert, sondern sind auch immer größer geworden. Auch beim Mi Band 6 ist das Display wieder angewachsen und kommt nun auf eine Diagonale von 1,56" (zuvor 1,1"). Auch die Auflösung ist angewachsen und beträgt nun 152x486 Pixel (zuvor 29x126 Pixel).
Dass sich die Größe des Xiaomi Mi Band 6 an sich nicht verändert hat, liegt ganz einfach daran, dass das Display nun die gesamte Front des Trackers bedeckt. Die breiten Ränder über und unter dem Display sind also komplett verschwunden. Gleiches gilt für die kleine Touch-Taste, welche sich bisher unter dem Display befand. Damit sieht das Xiaomi Mi Band 6 nicht nur deutlich moderner und ansprechender aus, man kann das Display auch besser ablesen und bedienen. Durch die größere Fläche können mehr Informationen und größere Bedienelemente dargestellt werden. Die Darstellung wirkt übersichtlicher und ausgereifter. Eingehende Benachrichtigungen lassen sich besser lesen. Man kann also durchaus sagen, dass das Mi Band 6 nun endlich die ideale Bildschirmgröße erreicht hat.
Was die Technik des Bildschirms angeht, hat sich abseits der Auflösung nichts verändert. Ihr bekommt also nach wie vor ein effizientes OLED Display mit ansprechender Farbdarstellung. Einzelne Pixel sind bei normalem Abstand kaum zu sehen. Wer auf den Bildern Darstellungsfehler erkennt, dem sei gesagt, dass dies an unserem Testgerät liegt und kein generelles Problem darstellt. Bei unserem Mi Band 6 ist leider vertikal eine Reihe von Pixeln defekt, weshalb sich hier eine Linie durchs Bild zieht.
Die Helligkeit beträgt wie beim Vorgänger maximal 450 Nits. In den meisten Situationen ist das völlig ausreichend. Nur bei direkter Mittagssonne muss man ggf. mal die Hand über das Display halten um alles gut erkennen zu können. Schade finden wir, dass das Mi Band 6 nach wie vor nicht mit einem Lichtsensor ausgestattet ist. Somit muss man die Bildschirmhelligkeit manuell regeln. Das dürften allerdings die Wenigsten tun (umständlich) und stattdessen immer die höchste Stufe aktiv lassen. Das geht dann wiederum auf die Akkulaufzeit.
Der Touchscreen ist gut gelungen und ermöglicht eine mühelose Bedienung des Mi Band 6. Das Display muss dafür aber trocken sein. Sobald sich Wasser auf dem Bildschirm befindet, lässt sich das Mi Band 6 leider nicht mehr bedienen. Die Oberfläche ist ausreichend gleitfähig und ausreichend robust. Nach einer Woche Alltagsnutzung sehen wir bisher keine Schäden auf der Oberfläche.
Um das Xiaomi Mi Band 6 zu nutzen, benötigt ihr die Mi Fit App von Xiaomi. Diese steht für Android und iOS zur Verfügung. Wie auch die Hardware, wird diese App von Huami entwickelt und ähnelt der Amazfit bzw. Zepp App des Herstellers. Wer also bereits ein Amazfit Wearable genutzt hat, wird sich in der Mi Fit App recht schnell zurechtfinden. Kompatibel sind die Plattformen allerdings nicht. Ihr könnt die mit Mi Fit erfassten Daten also nicht mit der Zepp App synchronisieren. Darüber hinaus ist das Mi Band 6 auch ausschließlich mit der Mi Fit App und nicht mit der Zepp App nutzbar.
Nach dem Entnehmen aus der Verpackung ist das Mi Band 6 bereits hochgefahren und wird euch dazu auffordern, eine Verbindung herzustellen. Aktiviert dazu Bluetooth auf eurem Smartphone, startet die Mi Fit App, gewährt der App alle Rechte und meldet euch mit eurem Xiaomi Account an bzw. erstellt über die App einen Xiaomi Account, falls ihr noch keinen habt. Anschließend kann man über das "+"-Symbol oben rechts ein Wearable pairen. Hier wählt ihr unter "Band" das Mi Band 6 aus. Anschließend sucht die App nach eurem Mi Band 6 und sollte es finden. Auf dem Mi Band 6 muss die Verbindungsanfrage dann einmal bestätigt werden. Anschließend könnt ihr das Mi Band 6 dann auch direkt nutzen.
Wie an den Screenshots unschwer zu erkennen ist, haben wir das Mi Band 6 diesmal in Verbindung mit einem iPhone getestet. Das Wearable arbeitet auch tatsächlich einwandfrei mit iOS zusammen und man muss gegenüber Android keine Einschränkungen hinnehmen. Sehr schön ist dabei auch, dass sich die Mi Fit App in die Apple Health App integriert. Somit habt ihr auch in der Apple Health App den genauen Überblick über eure wichtigsten Fitness Daten.
Da die Touch-Taste unter dem Display beim Mi Band 6 gestrichen wurde, erfolgt die Bedienung nun komplett über den Touchscreen. Auf physische Tasten verzichtet das Mi Band 6 komplett. Das hat leider auch den Nachteil, dass man das Wearable nicht abschalten kann. Es ist also permanent aktiv, was ein wenig nervig ist, wenn man es eine Weile nicht nutzen möchte, da man dann immer den Akkustand im Blick behalten muss.
Die Bedienung über den Touchscreen funktioniert reibungslos und ist auch recht intuitiv. Auf dem Watchface kann man nach links oder rechts wischen, um zur Musik Steuerung oder dem Wetterbericht zu gelangen. Diesen Schnellzugriff kann man über die Mi Fit App auch anpassen, sodass hier andere Funktionen des Mi Band 6 angezeigt werden. Das Watchface selbst kann über die Mi Fit App oder auch direkt auf dem Mi Band 6 in den Einstellungen gewechselt werden. Maximal drei Watchfaces können auf dem Mi Band 6 gespeichert werden.
Die Einstellungen des Xiaomi Mi Band 6 erreicht man über das Hauptmenü. Dieses lässt sich aufrufen, indem man auf dem Watchface nach oben oder unten wischt. Über das Hauptmenü lässt sich der gesamte Funktionsumfang des Mi Band 6 abrufen. Die Anordnung der Menüpunkte kann über die Mi Fit App verändert werden, sodass man häufig genutzte Funktionen schneller aufrufen kann.
Benachrichtigungen vom Smartphone werden auf dem Xiaomi Mi Band 6 dargestellt. Der Text ist dank des größeren Displays deutlich besser lesbar als bei den Vorgängern. Das Icon der jeweiligen App wird dargestellt, sodass man direkt erkennen kann, von wo die Benachrichtigung kommt. Auch einige Emojis kann das Mi Band 6 darstellen. Sollte man die Benachrichtigung verpasst haben (das Display geht nach einer Weile wieder aus), kann man sich die letzten Benachrichtigungen auch über einen Menüpunkt im Hauptmenü anzeigen lassen. Wem das zu umständlich ist, kann sich die Benachrichtigungen auch als Widget (nach links oder rechts wischen) auf den "Home Screen" legen.
Beim Eingehen von Benachrichtigungen vibriert das Mi Band 6. Die Vibration fällt hier erstaunlich kräftig aus, sodass man den "Alarm" wirklich immer deutlich spüren kann. In den Einstellungen der Mi Fit App hat man die Möglichkeit, ein Vibrationsmuster für bestimmte Typen von Benachrichtigungen festzulegen. So können beispielsweise Benachrichtigungen von Apps einmal vibrieren, Anrufe dagegen Zweimal und SMS Nachrichten dreimal. Die Vibrationsmuster können durch Antippen des Bildschirms im gewünschten Muster aufgezeichnet werden und sind so vollständig frei definierbar.
Eingehende Anrufe können auf dem Mi Band 6 leider nicht angenommen werden. Man kann einen Anruf lediglich ablehnen und stummschalten. Das liegt natürlich daran, dass die Global Version vom Xiaomi Mi Band 6 mal wieder ohne Lautsprecher und Mikrofon daherkommt. Diese Funktionalität bleibt nach wie vor der China Version vorbehalten, welche mit einem Sprachassistenten ausgestattet ist.
Die Sache mit der Herzfrequenz-Messung bei kleinen Fitness Armbändern ist immer so eine Sache. Prinzipiell kann das ganz gut funktionieren, ist aber stark davon abhängig, wie gut der Kontakt zur Haut ist. Der Sensor soll beim Mi Band 6 ja nochmal verbessert worden sein, was wir prinzipiell auch nachvollziehen können. Die Diskrepanz zwischen verschiedenen und auch teureren Wearables war in unseren Vergleichen erfreulich gering. Das gilt aber ausdrücklich nur dann, wenn das Mi Band 6 relativ fest angezogen ist. Bei einer "bequemeren" Trageweise können die Werte zumindest zeitweise vom tatsächlichen Puls abweichen, da sich das Mi Band 6 dann leicht am Arm bewegt. Hier haben Smartwatches mit einer größeren Auflagefläche die Nase vorn.
Die Blutsauerstoff-Messung wurde beim Vorgänger bei der Global Version gestrichen. Hier bietet das Mi Band 6 in der Global Version also einen Vorteil, denn diese bietet nun Unterstützung für die Funktion. Der Blutsauerstoff wird vom Mi Band 6 auf Anfrage gemessen. Man muss also aktiv die Messung über den entsprechenden Menüpunkt aktivieren. Für die Messung muss man das Display nach oben zeigen lassen und den Arm möglichst still halten. Die Messung dauert dann 10 bis 20 Sekunden und gibt dann den entsprechenden Wert aus. Bei unserem Test der Funktion haben wir realistische Werte zwischen 96 und 99 gemessen, welche zumeist auch mit Vergleichswerten von anderen Wearables mit diesem Feature übereinstimmen. Für den Sensor spricht darüber hinaus, dass der Wert auch wirklich darauf reagiert, wenn man mal bewusst die Atmung reduziert. Dennoch ist die Messung vom Mi Band 6 natürlich nur als Anhaltspunkt zu sehen und nicht als Ersatz für eine Messung mit professionellem Equipment. Darauf weißt auch die Funktion sehr deutlich hin.
Der Schlaf-Tracker wurde beim Mi Band 6 erheblich verbessert. Beim Vorgänger (und auch einigen Amazfit Wearables von Huami) hatten wir ja oft mit falschen Werten zu kämpfen. Da wurde der Einschlafzeitpunkt häufig falsch erkannt und Wachphasen nicht erfasst. Diese Probleme sind beim Mi Band 6 komplett verschwunden. Der Einschlafzeitpunkt wurde stets erstaunlich genau erfasst (soweit man das nachvollziehen kann) und sogar Wachphasen (z.B. den Gang zur Toilette oder kurzes Aufwachen ohne Aufstehen) hat das Mi Band 6 im Testzeitraum zuverlässig erkannt.
Interessant ist darüber hinaus, dass das Mi Band 6 den Blutsauerstoff-Sensor nutzt, um die Atmungsqualität beim Schlaf zu analysieren. Das ist eine ziemlich nützliche Funktion, welche einem durchaus vor Augen führen kann, dass manche Dinge wie größere Mahlzeiten oder Alkohol vor dem Schlafengehen alles andere als zuträglich für den Schlaf und letztlich auch die Gesundheit sind. Darüber hinaus kann die Atmungsqualität als Indikator für Schlafapnoe (also Atemaussetzer im Schlaf) oder starkes Schnarchen genutzt werden. Wer hier also permanent schlechte Werte sieht, sollte das ganze mal ärztlich abklären lassen um auf Nummer Sicher zu gehen.
Wie es sich für einen Fitness Tracker gehört, erfasst das Mi Band 6 natürlich nicht nur Daten zur Herzfrequenz, sondern verfolgt auch sportliche Aktivitäten. Dies geschieht sowohl passiv über das Erfassen der Schritte, aber auch aktiv in verschiedenen Sport Modi. Die einzelnen Funktionen und Möglichkeiten sehen wir uns im folgenden etwas genauer an.
Der Schrittzähler läuft beim Xiaomi Mi Band 6 permanent im Hintergrund und erfasst somit über die gesamte Tragedauer die getanen Schritte. Darüber wird auch eine ungefähre zurückgelegte Distanz errechnet. Der Schrittzähler erkennt recht zuverlässig und ohne Verzögerung, wenn man anfängt zu laufen, lässt sich allerdings durch andere Bewegungen der Arme auch leicht austricksen. Diese Problematik gibt es aber bei fast allen Fitness Trackern und ist somit nicht Mi Band 6-spezifisch. Natürlich kann man beim Mi Band 6 auch ein tägliches Schrittziel hinterlegen. Standardmäßig sind das 8.000 Schritte.
Die getanen Schritte werden auf dem Mi Band 6 neben der Übersicht des aktuellen Tages auch als Historie der letzten 7 Tage dargestellt. So bekommt man auf einen Blick einen guten Vergleich zwischen der aktuellen Leistung und jener der vergangenen Tage. Auch die in etwa verbrannten Kalorien werden vom Mi Band 6 erfasst, wobei allerdings nach wie vor kein Grundverbrauch angezeigt wird. Ihr seht also nur die verbrannten Kalorien durch Laufen oder sportliche Aktivität. Diese Daten werden natürlich auch in der Mi Fit App synchronisiert und archiviert. Für vergangene Tage hat man hier nochmal eine genauere Übersicht als auf dem Mi Band 6 selbst.
Um genauere Werte oder bestimmte Daten für bestimmte Sportarten zu erhalten, gibt es beim Mi Band 6 natürlich wieder die Möglichkeit entsprechende Aktivitäts- oder Trainings-Modi zu nutzen. Die Zahl der unterstützten Sportarten ist mit 30 relativ groß. Das Menü für die Sportmodi lässt sich über die Mi Fit App editieren, sodass man für einen nicht relevante Sportarten der Übersicht halber ausblenden kann.
Laufen im Freien | Laufband | Gehen | Radfahren im Freien |
Indoor Radfahren | Rudermaschine | Crosstrainer | Beckenschwimmen |
Yoga | Seilspringen | Freistil | Tanzen |
Indoor Fitness | Gymnastik | HIIT | Core-Training |
Strecken | Stepper | Pilates | Basketball |
Volleyball | Tischtennis | Badminton | Kricket |
Bowling | Boxen | Freikampf | Street Dance |
Zumba | Eislaufen |
Prinzipiell soll das Xiaomi Mi Band 6 auch selbst erkennen können, was man gerade macht. In unserem Test hat das jedoch nie funktioniert. Beim Spazierengehen oder Laufen wurden zwar die Schritte gezählt, das Mi Band hat aber keine neue Aktivität angelegt. Beim Radfahren wurde ebenfalls nichts erkannt.
Am Ende mussten wir also stets manuell das Tracking für die gewünschte Aktivität starten. Beim Start einer Aktivität kann man ein Ziel auswählen (z.B. für Distanz oder Schritte), aber auch einen Alarm für bestimmte Herzfrequenz Bereiche festlegen. Fürs Training kann dies durchaus nützlich sein. Wenn man dann ein Tracking startet, bekommt man auf dem Mi Band eine Übersicht über den aktuellen Stand. Schön ist dabei, dass das Mi Band 6 während des Trackings noch die Möglichkeit bietet, auf die Musiksteuerung zuzugreifen. So kann man die Wiedergabe auf dem Smartphone z.B. beim Joggen bequem über das Mi Band 6 steuern, ohne das Smartphone in die Hand nehmen oder an Kopfhörern fummeln zu müssen.
Das Mi Band 6 hat in der Global Version übrigens kein integriertes GPS. Wenn ihr also Outdoor Aktivitäten ohne Smartphone aufzeichnet, wird die zurückgelegte Wegstrecke nicht aufgezeichnet. Nur wenn ihr das Smartphone dabei und mit dem Mi Band 6 verbunden habt, werden auch Strecken aufgezeichnet. Dies geschieht dann über das GPS vom Smartphone.
Analog zu den Amazfit Wearables von Huami, bietet auch das Mi Band 6 das PAI Punktesystem (PAI steht für Personal Activity Index). Über dieses werden sämtliche Aktivitäten - egal ob nun über die Herzfrequenz, den Schrittzähler oder die Sport Modi erfasst - in einem Wert kombiniert. Für eure Aktivität bekommt ihr PAI Punkte gutgeschrieben. Diese Punkte sind 7 Tage lang gültig und verfallen dann wieder. Das ziel sollte es hier sein, früher oder später einen Wert von 100 PAI zu erreichen und diesen dann zu halten. Die Mi Fit App gibt einem auch Empfehlungen, was man machen kann, um sein nächstes PAI Ziel zu erreichen.
Abseits vom Anzeigen der Zeit sowie dem Erfassen von Aktivitäts- und Fitness-Daten, dient das Xiaomi Mi Band 6 natürlich auch als einfache Smartwatch und bietet hierfür zahlreiche Zusatzfunktionen, welche ebenfalls übers Hauptmenü oder über auf dem Startbildschirm platzierte Widgets zugänglich sind. Die untere Tabelle zeigt euch alle weiteren Funktionen der Global Version vom Mi Band 6. Weiter unten gehen wir auch noch kurz auf die wichtigsten Funktionen ein.
Stress-Erfassung | Atemübungen | Ereignisse | Wecker |
Wetter | Musik | Weltzeituhr | Kamera |
Stoppuhr | Timer | Handy finden | Female Health Tracking |
Die Stress-Erfassung gab es bereits beim Mi Band 5 und hat sich beim Mi Band 6 nicht sonderlich verändert. Die Uhr versucht basierend auf nicht näher beschriebenen Anhaltspunkten zu messen, wie gestresst ihr seid. Ob man das nun nützlich findet oder nicht, darf jeder selbst entscheiden. Fakt ist jedenfalls, dass man sein Stresslevel wohl auch selbst gut wahrnimmt und die Stress-Erfassung vom Mi Band 6 alles andere als genau ist. Grob mag das ganze zwar hinkommen, doch es gibt auch immer wieder Ausreißer im Diagramm, welche wir nicht nachvollziehen können. Beispiel: Man sitzt völlig entspannt auf der Couch und trinkt gemütlich eine Tasse Tee, während das Mi Band 6 ein Stresslevel von 62 (= gelber Bereich) anzeigt.
Der Wetterbericht zeigt euch das aktuelle Wetter basierend auf dem in der Mi Fit App hinterlegten Standort an. Die Daten werden auch in manche Watchfaces integriert. Die Übersicht auf dem Mi Band 6 zeigt euch die Mindest- und Maximaltemperatur für den aktuellen Tag, sowie die Windstärke, UV Belastung und Regenwahrscheinlichkeit an. Scrollt man etwas nach unten, gibt es noch eine Vorhersage für die kommenden vier Tage.
Nein, Musik kann das Xiaomi Mi Band 6 natürlich nicht abspielen. Die Funktion Musik ist lediglich eine Fernsteuerung für das Smartphone. Wird auf dem Smartphone Musik abgespielt, wird einem auf dem Mi Band 6 der aktuelle Titel angezeigt. Man kann über die Bedienelemente zwischen Songs (vor und zurück) springen und die Wiedergabe pausieren. Darüber hinaus ist auch eine Regelung der Lautstärke möglich.
Der Wecker wurde beim Xiaomi Mi Band 6 verbessert. Bei früheren Mi Band Versionen musste man seine Wecker über die Mi Fit App anlegen und konnte sie dann am Smart Band selbst nur aktivieren und deaktivieren, nicht jedoch editieren oder neu anlegen. Das hat sich nun beim Mi Band 6 geändert. Hier kann man Wecker nun komplett ohne Smartphone anlegen und editieren. Festlegen lässt sich dabei nicht nur die Uhrzeit, sondern auch der Zeitraum - z.B. ein bestimmter Tag, mehrere Tage oder Wochenende. Klingeln kann das Mi Band 6 in der Global Version übrigens nicht. Der Wecker beschränkt sich also auf Vibration. Da diese jedoch recht kräftig ist, wacht man davon definitiv auf.
Xiaomi bewirbt das Mi Band 6 mit einer Akkulaufzeit von bis zu 19 Tagen. Das bezieht sich aber auf den Stromsparmodus mit rudimentärem Funktionsumfang. Die Angabe von 14 Tagen im Standard Modus ist auch äußerst unrealistisch. Um die 14 Tage zu erreichen müsste man die Displayhelligkeit deutlich reduzieren, den Großteil der Benachrichtigung unterbinden und auch die Erfassung der Fitness Daten extrem einschränken.
Bei der Einschätzung solltet ihr euch definitiv nach der Angabe von Xiaomi für intensive Nutzung richten. Hier verspricht Xiaomi 5 Tage und das wird auch in etwa eingehalten. Wir haben das Mi Band 6 mit folgenden Einstellungen bzw. folgendem Nutzungsverhalten getestet:
Das Xiaomi Mi Band 6 hat uns positiv überrascht. Beim Vorgänger hat es ja so gewirkt, als seien Xiaomi die Ideen ausgegangen, weshalb sich ein Wechsel vom Vorgänger nicht gelohnt hat. Besonders enttäuscht hat uns damals, dass es neue Funktionen der China Version nicht in die Global Version geschafft haben.
Beim Mi Band 6 hat Xiaomi das deutlich besser gemacht. Zugegeben, nach dem Launch Event waren wir etwas enttäuscht, da sich bei der China Version nicht wirklich viel geändert hat (im Grunde nur das Display). Bei der Global Version vom Mi Band 6 sieht das aber anders aus, da es eben der SpO2 Sensor nun auch in die Global Version geschafft hat. Und auch wenn es schade ist, dass es für das Mi Band 6 in der Global Version nach wie vor keinen Sprachassistenten und auch kein NFC gibt, so gibt es eben trotzdem ein deutliches Upgrade.
Neben der Möglichkeit der Blutsauerstoff-Messung sorgt dafür natürlich auch das größere Display, welches den Platz auf dem Tracker nun ideal ausnutzt und so für eine deutlich bessere Nutzererfahrung im Alltag sorgt. Das Display ist besser lesbar, es hat mehr Inhalt Platz und damit sehen auch die Watchfaces schicker aus. Darüber hinaus erleichtert das größere Display auch die Bedienung erheblich.
Verbesserungen bei den restlichen Funktionen (z.B. Schlaftracker und Wecker) tun ihr übriges und so können wir für das Mi Band 6 eine Empfehlung aussprechen - nicht nur als Einstieg, sondern auch als Upgrade vom Mi Band 4 oder Mi Band 5. Sobald die Preise für die Global Version sinken und Richtung 30€ gehen, hat das Mi Band 6 dann auch Schnäppchen Potential.
Kommentare 1
Danke für den Testbericht! Ich habe mir vor ein paar Tagen das Mi Band 5 China Version für USD 26 auf Alibaba geholt. Das scheint mir ein guter Deal zu sein, solange das Mi Band 6 noch deutlich teurer ist.